Pinzgauer Lokalbahn – schlechtester Fahrplan trotz Millionen-Investitionen
- Land und Verkehrsverbund streichen wichtigen Pendlerzüge in der Hauptverkehrszeit
- Widerspruch: Land erwartet höhere Einnahmen und streicht Züge
- Verkehrsplattform fordert Vorwärtsstrategie und Wiederherstellung des
erfolgreiches Taktverkehrs
Die Kritik am Widerspruch, dass Bahnstrecken ausgebaut werden und das Fahrplanangebot damit nicht Schritt hält, scheint auch das Land Salzburg erfasst zu haben.
Selbst vor der Erfolgsstory „Pinzgauer Lokalbahn“ macht die Entwicklung nicht halt. Wie erst jetzt von Bürgermeistern zu erfahren war, herrscht seit dem Fahrplanwechsel 9. Dezember 2012 große Unzufriedenheit über die Streichung von Taktzügen bei der Pinzgauer Lokalbahn, verfügt von Land und Verkehrsverbund.
Trotz Protest der Bürgermeister wurde das Zugangebot reduziert:
- Erster Zug um 6.30 Uhr endet in Neukirchen statt in Krimml, erster Zug kommt erst
um 9.23 in Krimml an, für Wanderer viel zu späat!!!
- Die für die Pendler/-innen wichtigen Taktzüge um 16.30 Uhr und 17.30 Uhr von Zell am
See nach Niedernsill und zurück wurden gänzlich gestrichen.
Fazit: Das Zugangebot wird in der Hauptverkehrszeit zurückgenommen, gleichzeitig nehmen die Straßenstaus im Bereich Piesendorf, Fürth, Kaprun und Zell am See zu.
Die Verkehrsplattform sieht darin einen Widerspruch zwischen den Investitionen in Bahnstrecke und Bahnhöfe, wenn damit eine Rücknahme des Fahrplanangebotes einhergeht. Eine Fahrplananalyse ergab, dass dies der unattraktivste Fahrplan seit vielen Jahren ist.
Die Lobeshymnen über das Land und das Management der SLB und die Tatsache, dass die Pinzgauer Lokalbahn die Vorzeigebahn des Landes Salzburg ist, wie die vielen Besucher aus dem In- und Ausland dokumentieren, scheinen zu verblassen. Trotz jährlichen 10 % Fahrgaststeigerungen und fast einer Million Fahrgäste.
Aus den Gesprächen mit Vertretern des Landes war zu erfahren, dass sich das Land eine Einnahmensteigerung bei der Pinzgauer Lokalbahn erwartet, Fahrplankürzungen sind da wohl nicht das richtige Mittel.
Die Verkehrsplattform erwartet vom Land, Verkehrsverbund und SLB, dass diese Fahrplankürzungen wieder zurückgenommen werden und an dessen Stelle eine Vorwärtsstrategie tritt: Verlängerung der Lokalbahn zu den Krimmler Wasserfällen, sowie eine Anbindung von Kaprun. Es darf nicht sein, dass eine erfolgreiche Bahn wieder auf ein Mindestmaß zurückgestutzt wird.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach