Öffi-Fahrplan 2013 mit gemischten Gefühlen
Ambitionierte Verkehrsunternehmen, zögerliche und sparsame Gebietskörperschaften
• ÖBB Personenverkehr: Fahrzeitverkürzung Wien – Salzburg, Zwei-Stundentakt Salzburg Graz
• Bund und Länder müssen flächendeckenden Fahrplan finanzieren
• Nahverkehrstopf wie in der Schweiz steht an
ÖBB-Personenverkehr, ÖBB-Postbus und regionale Bahn- und Busbetreiber sind ambitioniert einen attraktiven Fahrplan zu gestalten, müssen sich aber nach der Finanzdecke strecken, die wesentlich von den Gebietskörperschaften Bund, Länder und Gemeinden im Wege der Fahrplan-Bestellungen bestimmt wird. Von einem flächendeckenden Fahrplanangebot kann keine Rede sein.
Der ÖBB-Personenverkehr kann darauf verweisen, dass es keine wesentlichen Verschlechterungen gibt, wohl aber Verbesserungen. Ins Auge springt im Fernverkehr Salzburg – Wien, die um 20 Minuten kürzere Fahrzeit (2.22 statt 2.40 Stunden) und die Rückkehr zum Zwei-Stunden-Takt zwischen Salzburg und Graz mit modernem Wagenmaterial, was von den Fahrgästen massiv gefordert worden ist. Die Radmitnahme im Railjet sollte ab April 2013 möglich sein. Das Busangebot lässt keinen Quantensprung erkennen und weist nur geringfügige Änderungen auf.
probahn fordert die Bundesregierung auf, den Mobilitätsbedürfnissen der Bürger/-innen und der Umweltbrisanz Rechnung zu tragen und für ein flächendeckendes Fahrplangebot zwischen 5.00 - 24.00 Uhr zu sorgen. Dazu wird es nötig sein, dafür einen Finanztopf zur Verfügung zu stellen, auf den die Länder und Gemeinden nach Einhaltung bestimmter Kriterien zugreifen können. Sei es für Fahrplanverbesserungen, neue Fahrzeuge oder den Ausbau von Regionalbahnen. Die Schweiz hat dafür einen eigenen Finanztopf geschaffen, in den bis 2050 45 Mrd. SFR zur Verfügung stehen werden.
Die Verkehrspolitik des Bundes und der Länder lässt jedenfalls nicht erkennen, dass eine Umorientierung und entschlossenes Handeln nötig ist, um den Modal split wesentlich zu verändern.
Für probahn ÖSTERREICH
Peter Haibach
