Rad-Forum für Radler-Hauptstadt Salzburg
• Rad-Euphorie erfordert Maßnahmen, wie Tempo 30, breitere und deutlich sichtbare Radstreifen
• Unmut über Totalsperre des Überfuhrsteges – Protestkundgebung geplant
• Stadtregierung muss Rad-Rorum auch wollen und ernst nehmen
Die Teilnehmer/-innen des Freitag-Verkehrsplattform-Dialoges „Radeln in Salzburg“ waren sich einig: Der erfreulichen Tatsache, dass Radeln in der Stadt immer mehr Zuspruch bekommt, erfordert einen intensiven Dialog zwischen Stadtpolitik und Bürger/-innen in Form eines Rad-Forums.
Ein Rad-Forum mit Bürgerbeteiligung hat es vor einigen Jahren bereits gegeben. Gemeinsam erarbeiteten Bürger, Politiker und Beamte der zuständigen Abteilungen Vorschläge für die Verbesserung des Radwegenetzes, Problemstellen wurden von den radfahrenden Bürgern als die besten Experten aufgezeigt und von den zuständigen Abteilungen bearbeitet und beseitigt, neue Ideen wurden besprochen und oft realisiert. Eine Reihung des Ausbaues des Radwegenetzes wurde gemeinsam erstellt und der finanzielle Aufwand in die Budgetverhandlungen eingebracht. Ein positives Beispiel für Bürgerbeteiligung wurde jahrelang praktiziert. Diese gemeinsame Engagement hat dazu geführt, dass Salzburg sich bis vor Kurzem rühmen konnte, die Radler-Hauptstadt Österreichs zu sein. Mittlerweile wurde Salzburg von Graz übertroffen.
Die Herausforderungen für die Stadtregierung sind immens, damit Radfahren in der Stadt weiterhin attraktiv bleibt:
• Verbreiterung aller Radstreifen und Kennzeichnung mit anderen Belag (rot)
• Tempo 30 km/h in der ganzen Stadt als Tempobremse für Autofahrer. Viele Unfälle werden durch zu flottes Autofahren verursacht.
• Wiederinbetriebnahme der Radgarage im Bahnhof sowie Errichtung einer solchen im Zentrum der Stadt für die Radtouristen
• Radabstell-Konzept am Vorplatz des Hauptbahnhofes
• Mehr Straßenraum für Radfahrer und Fußgänger um konfliktträchtige Begegnungen zu vermeiden
• Radfahrer sollen auch trotz vorhandenen Radwegen die Fahrbahn benützen können
• Und...und...
Unverständnis und Unmut kam über die Totalsperre des Überfuhrsteges zwecks Sanierung für 6 Monate durch Stadträtin Claudia Schmidt auf. Diese Totalsperre würde kurze Wege für Fußgänger verunmöglichen und für Radfahrer einen großen Umweg von nachweislich 3 km bedeuten. Niemand versteht, warum eine halbseitige Sanierung nicht möglich sein soll. Dazu wird es kommenden Freitag um 10.00 Uhr von der „Aktion offener Steg“ eine Aktion vor Ort geben.
Das Radforum macht aber nur Sinn, wenn es politisch gewollt ist und entsprechende Rahmenbedingungen seitens der Stadt geschaffen werden:
1. Moderierten Prozess
2. Teilnahme je eines Vertreters der Gemeinderatsfraktionen
3. Öffentliche für jeden zugängliche Veranstaltungen
4. Beschlüsse/Vorschläge des Radforums sind vom Gemeinderat ernsthaft zu prüfen und im Falle einer Ablehnung zu begründen
Ein klarer Beschluss im Gemeinderat ist nötig, um die Ernsthaftigkeit zu unterstreichen.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach