Audi-Flotte vor Festspielhaus gerät immer mehr zum Ärgernis – auch unter den Festspielbesuchern
• Negativ-Marketing könnte zum Bumerang für Audi werden
• „Schönstes Pausen-Foyer der Welt“ ist kein Auto-Abstellplatz
• Festspielleitung fehlt der Mut, ihrem Sponsor Grenzen zu setzen
• Verkehrsplattform setzt auf die Einsicht von Audi / Porsche
Bei einem Lokalaugenschein im Festspielbezirk konnten sich gestern Vertreter der Verkehrsplattform davon überzeugen, dass die Audi-Flotte im Festspielbezirk immer mehr zum Ärgernis gerät – auch unter den Festspielbesuchern. Selbst bei einem prominenten Salzburger Medienvertreter löste diese Audi-Auffahrt Unverständnis aus, dass „im schönsten Pausen-Foyer der Welt“ (Zitat Clemens Holzmeister) Audi den Promis eine „Behinderten-Auffahrt“ anbietet.
Ärgernis löst bei vielen Festspielgästen aus, dass sie sich nach Beendigung der Festspielaufführung zwischen den parkenden Audis für einige wenige Promis einen Weg ins Freie bahnen müssen. Ebenso stellen die Audis für die Gäste und Salzburger/-innen eine markante Barriere beim Flanieren durch die Altstadt dar.
Die Verkehrsplattform fordert Audi bzw. Porsche auf logistisch umzudenken und diese Omnipräsenz, die sich auch immer weniger positiv vermarkten lässt, aufzugeben. Es ist mit Ausnahme von Gehbehinderten jedem zuzumuten, den Weg in die Mönchsberggaragen oder auf den Universitätsplatz zu Fuß zurückzulegen.
Die Verkehrsplattform bedauert, dass es der Festspielleitung an Mut fehlt, einem ihrem Hauptsponsoren Grenzen zu setzen, daher setzt die Verkehrsplattform eher auf die Einsicht des Audi-Managements, kein Negativ-Marketing zu wollen. Es ist davon auszugehen, dass sich bei einer Umfrage unter den Festspielgästen und Einheimischen eine klare Mehrheit gegen diese Audi-Auffahrt aussprechen würde. Audi/Porsche sollte sich eine ähnlich wirksame Marketingmaßnahme wie Siemens mit ihren Festspielnächten suchen statt weiter mit ihrem Produkt zu protzen.
Es bedurfte eines jahrelangen Tauziehens, bevor sich die Festspielleitung dazu durchringen konnte, mit dem Verkehrsverbund, Eintrittskarte = Fahrschein für Bahn und Bus, zu vereinbaren. Bei der Audi-Flotte wird wohl eine umwelt- und stadtverträgliche Lösung wohl auch noch möglich sein.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach