Autofreie Innenstadt: Wo bleibt das ökologische Gewissen der Kaufleute?
Wo ist die Solidarität mit der Lebensqualität der Stadtbevölkerung?
Schadstoffbelastung für Bevölkerung und Touristen muss reduziert werden
• Stadtregierung zum Handeln aufgrund des IG-L verpflichtet
• Wirtschaft sendet selbst falsches Signal der totalen Stadtsperre aus
• Innenstadtkaufleute provozieren Käufer-Boykott
Vorweg: Der Zweck der autofreien Innenstadt-Mittagsregelung (mit vielen Ausnahmen) besteht darin, die Staus zu verringern, die Schadstoffbelastung für die Bevölkerung und die Touristen zu senken und damit zu mehr Lebensqualität und Gesundheit beizutragen.
Aufgrund des Immissionsschutzgesetzes Luft ist jede Stadtregierung verpflichtet, Maßnahmen zur Schadstoffreduktion zu setzen, will sie nicht Gefahr laufen, wegen Nichthandelns geklagt zu werden. Bürgermeister Heinz Schaden und Stadtrat Johann Padutsch mussten daher handeln! Die Schadstoffgrenzwerte werden latent überschritten.
Diese Tatsache scheinen die Kaufleute gänzlich aus den Augen verloren zu haben.
Die Verkehrsplattform erwartet sich deshalb von den Innenstadtkaufleuten und der Wirtschaftskammer ein solidarisches Handeln zum Wohle der Bewohner/-innen und Besucher/-innen dieser Stadt. Wo bleibt das ökologische Gewissen der Kaufmannschaft? Ein staufreies Salzburg könnte ein Markenzeichen sein!
Das Gejammer der Altstadtkaufleute erreicht schön langsam die Schmerzgrenze des Erträglichen. Wenn jemand derzeit zur Verunsicherung der Besucher/-innen beiträgt, ist es die Wirtschaft selbst. Statt zu kommunizieren und offensiv Marketing zu betreiben, dass jetzt das Flanieren und Shoppen in der Altstadt noch schöner ist und die Stadterreichbarkeit durch weniger Staus besser ist, wird tagtäglich die Botschaft ausgesandt, es herrscht eine gänzliche Stadtsperre.
Nachdem über 80 % der Kunden der Altstadt mit Öffis, per Rad oder zu Fuß unterwegs sind, stellt sich die Frage, ob das Gejammer der Kaufleute die Mehrheit der Konsumenten aufschreckt, aus Protest nicht mehr in der Innenstadt einzukaufen. Die Verkehrsplattform könnte sich ohne weiteres einen Käufer-Boykott vorstellen.
Die Innenstadtkaufleute jammern auf sehr hohem Niveau und scheinen nur auf ihr Auto-Klientel schielen, das magere 17 % beträgt (Studie HarryConsult aus 2004).
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach