650 neue Parkplätze in der Mönchsberggarage sind das falsche Signal
Salzburg braucht eine längerfristig angelegte Verkehr- und Parkraum-Logistik!
• Neue Parkgaragen-Plätze nur, wenn oberirdische Parkflächen rückgebaut werden
• Zusätzliche Belastung der Wohngebiete durch Durchzugsverkehr
• Salzburg hat die zweithöchste Garagendichte der Landeshauptstädte
• P & R-Plätze am Stadtrand und in den Umlandgemeinden nutzen und schaffen
Nach der Entscheidung von Bürgermeister Heinz Schaden und Johann Padutsch, den Straßenraum zwischen Mülln – Neutor - Hanuschplatz im Sommer für vier Stunden autofrei zu machen, ist auch die Planung von 650 neuen Parkplätzen in den Mönchsberggaragen zu überdenken.
Das neue Stau-Konzept sieht vor, die Touristen zum Messeparkplatz bzw. Flughafen-Parkplatz umzuleiten und mit Shuttlebussen direkt in die Altstadt zu bringen. Mit der Schaffung neuer Garagenplätze im Mönchsberg entsteht in den angrenzenden Stadtteilen wie Riedenburg, Maxglan zusätzlicher Autoverkehr, mit zusätzlichen Abgasen und Stau-Erscheinungen.
Die Verkehrsplattform schlägt deshalb vor, die Verkehrs- und Parkraum-Logistik längerfristig und ganzheitlich anzulegen, was auch bei den Altstadtkaufleuten auf Zustimmung stoßen würde, wie der Dialog vergangenen Freitag mit Obmann Werner Salmen ergeben hat:
• Verstärkte Nutzung und Schaffung „P & R“-Flächen in den Umlandgemeinden bei den S-Bahn-, Lokalbahn- und Bushaltestellen.
• Reisebus-Terminal bei Hagenau zur Entlastung der Stadt vom Busverkehr
• Taktverdichtungen bei allen Bahn- und Buslinien
• Einführung eines Zwei-Euro-Tickets analog dem Tennengau-Ticket auch im Flachgau.
• Kombi-Angebote für einen autofreien Tourismus analog zur „Sanften Mobilität“ in Werfenweng
• Lokalbahnverlängerung bis Mirabellplatz als ersten Schritt
Die für die 650 neuen Parkgaragen-Plätze prognostizierte Bausumme von 20 Millionen Euro wäre bei Weitem effizienter eingesetzt für Taktverdichtungen von Bahn und Bus in der Stadt und den Umlandgemeinden, insbesondere an Wochenenden und Schwachlastzeiten.
Salzburg verfügt schon jetzt nach Wien über die zweitgrößte Parkgaragendichte der Landeshauptstädte. Eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt, aber auch in den Außenbezirken der Stadt kann nur durch eine Reduzierung der Parkplätze und nicht durch Ausweitung funktionieren.
In der Stadt Zürich haben das Parlament und die Bevölkerung in einer Abstimmung den Bau eines neuen Parkhauses mit der Begründung abgelehnt, dass damit eine Reduzierung der Oberflächen-Parkplätze einhergeht. Auf Salzburg übertragen, müsste die Stadt nachweisen, dass dadurch 650 oberirdische Parkplätze entfallen. Die Verkehrsplattform fordert einen entsprechenden Maßnahmenplan des Gemeinderates. Eine Neuauflage des "Verkehrsforums", in dem Wirtschaft und Umweltverbände in die Entscheidungsfindung des Gemeinderates eingebunden sind, wäre zielführend!
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach