Verkehrsberuhigung Stadt Salzburg: Nichts geht mehr!
Am fehlenden Grundkonsens scheitert jede Lösung
• Tourismuswirtschaft und Hotellerie haben Handlungsbedarf an sanfter Mobilität
• Politischer / gesellschaftlicher Grundkonsens durch Neuauflage des „Verkehrsforums“ notwendig
Der Stillstand in der Stadt Salzburg setzt sich fort. Jede Maßnahme, die der zuständige Verkehrsstadtrat Johann Padutsch mit seiner sieben Mann-Frau-Fraktion (von 40) vorschlägt, droht am reflexartigen Widerstand der anderen Fraktionen und der Wirtschaftskammer / Altstadtverband zu scheitern.
Eine Ursache sieht die Verkehrsplattform im bestehenden Stadtrecht, das eine Allparteien-Regierung vorsieht, statt eine Regierung mit einer konkreten Koalitionsvereinbarung bzw. Zielsetzungen und einer starken Opposition.
Zum anderen fehlt die Bereitschaft der Wirtschaft Ihren Beitrag zur Verkehrsberuhigung zu leisten, d.h. anzuerkennen, dass die tägliche Autoflut (mit oder ohne Touristen) eingedämmt werden muss,
weil dadurch Touristen abgeschreckt werden
weil dadurch die Lebensqualität der Stadtbewohner leidet
weil dadurch die Schadstoffgrenzwerte ständig überschritten werden
weil dadurch die Gesundheits- und Lärmbelastung sinkt
Eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt hat auch positive Auswirkungen auf die Außenbezirke der Stadt und die Umlandgemeinden, die ebenfalls unter dem starken Durchzugsverkehr leiden. Hier wäre die Tourismuswirtschaft und Hotellerie gefordert, den Gästen in Stadt und Land mit der Hotelbuchung eine SalzburgCard zu Verfügung zu stellen und die Anreise mit Bahn und Bus schmackhaft zu machen, wie es die Gemeinde Werfenweng seit Jahre macht.
Was ansteht ist ein „Verkehrspolitischer Grundkonsens“ im Gemeinderat, der die Interessen / Bedürfnisse aller (Bewohner, Touristen, Pendler und Wirtschaftstreibende einschließt und von der Tatsache ausgeht, die Verkehrsbelastung zu reduzieren .
Die lautere Absicht von Bürgermeister Heinz Schaden den Altstadtverband ins Boot zu holen, greift da zu kurz, weil alle Interessensgruppen eingebunden werden müssen. Die Verkehrsplattform schlägt einen Neustart der „Verkehrsforums“ vor, der 1997 immerhin zu diesem Grundkonsens in Form eines Verkehrsleitbildes geführt hat, das noch immer gültig, aber leider in Vergessenheit geraten ist.
Für die Verkehrsplattform ist die geplante Mini-Verkehrsberuhigung eine Selbstverständlichkeit, der weitere Taten folgen müssten, wie Umweltzonen, Stadtmaut u.a.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach