Salzburg ist nicht Reichenhall – Parkplatz-Manie für Autofahrer wird der Kulturstadt Bad Reichenhall schaden
Bad Reichenhall setzt auf Autofahrer als Kunden – die Stadt Salzburg lebt mehr von Öffi-Kunden
Die Meldung, dass Bad Reichenhall mit den Ausbau von Parkgaragen-Plätzen und Parkhäusern setzt und dadurch mehr Geschäft mit Autofahrer macht, ist kritisch zu hinterfragen. Reichenhall ist durch die Bahnverbindung der S 3 in Verbindung zur Berchtesgadener Land Bahn gut an das Oberzentrum Salzburg angeschlossen, verstärkt durch einen attraktiven Busverkehr zwischen Reichenhall und Salzburg. Auch aus dem Großraum München – Rosenheim ist Reichenhall durch die Bahnverbindung über Freilassing gut erreichbar. Reichenhall wäre gut beraten, statt die Autofahrer zu bewerben, verstärkt auf die Kunden des Öffentlichen Verkehrs zu setzen, sowohl aus ökologischen als auch aus raumsparenden Gründen. Die Behauptung der Reichenhaller Kaufleute, es kämen nur 4 % ihrer Kunden nicht mit dem Auto ist zu bezweifeln.
Eine autogerechte Stadt würde Reichenhall nur schaden; besser wäre es, weiterhin auf Nachhaltigkeit zu setzen. Christian Klotz vom Bad Reichenhaller Einzelhandelsverband hat durch seine Autofahrer-Konzepte schon einige Irritationen bei Salzburger Gemeinden ausgelöst.
Die Verkehrsplattform warnt den Altstadtverband der Stadt Salzburg, aus dem Reichenhaller Parkplatz-Konzepten den Schluss zu ziehen, die Weltkulturerbe-Stadt Salzburg sollte es den Reichenhaller gleichtun und weiterhin auf Erweiterungen der Mönchsberggaragen ua. zu setzen.
Die beiden Städte sind nicht vergleichbar:
- Nach Salzburg kommen viele Gäste nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zum Flanieren
- Salzburg ist eine der bedeutendsten Kulturstädte Europas mit Besuchern aus aller Welt
- Der Anteil der nicht-autofahrenden Kunden liegt bei über 50 %, in Reichenhall liegt dieser deutlich darunter.
- In der Stadt Salzburg werden die Schadstoff-Grenzwerte schon jetzt massiv überschritten, sodass ein weiterer Anstieg des Autoverkehrs nicht hinnehmbar ist.
Für die Verkehrsplattform:
Peter Haibach