Öffnung des Neutors:
Mehrheit des Gemeinderates vergibt Chance auf Stadtverträglichkeit
- Autofreundliche Haltung der Altstadtkaufleute lässt Kunden weiter abwandern
- Mehrheit des Gemeinderats kümmert sich nicht um geringen Modal Split von 14%
Die Gemeinderatsfraktionen von SPÖ, ÖVP und auch neuerdings der NEOS haben mit der Öffnung des Neutors die Chance vergeben, für Verkehrsberuhigung in der Stadt beizutragen und damit die Lebensqualität der Bewohner, Touristen und der Bevölkerung zu verbessern.
Besonders bedrückend ist die Haltung die Innenstadtkaufleute und der Altstadtmarketing-Chefin Inga Horny, die sich mit der Öffnung des Neutors auch Umsatzsteigerungen erwarten. Die Verkehrsplattform sieht darin einen Irrglauben, weil die beträchtliche Mehrheit der Kunden nicht mit dem Auto, sondern mit den Öffis, mit Rädern und zu Fuß einkaufen und flanieren gehen will. Statt mit einer wirksamen Öffentlichkeitsarbeit diese Kundengruppen zu erreichen, z.B. mit Öffi-Tickets oder besonderen Angeboten, sind die Altstadtkaufleute noch immer der Meinung, „einkaufende Autos“ statt Menschen gewinnen zu müssen. Ebenso kommt das Gros der Touristen mit Flugzeugen, Bussen und Bahnen an. Diese Touristen können den Autokolonnen in der Stadt wenig abgewinnen, weil die Attraktivität der Altstadt darunter leidet.
Beschämend ist die Haltung der Stadtpolitiker, deren Ziel es nicht ist, den Autoverkehr in der und in die Stadt zu reduzieren, um damit die Lärm- und Schadstoffbelastungen einzuschränken. In der Stadt Salzburg ist der Modal Split (Anteil an Öffis) mit 14 % im Gegensatz zu Linz (21 %) äußerst bescheiden. Und die Dauersperre, wie von Stadtrat Padutsch vorgeschlagen, hätte den Autoverkehr reduzieren können.
Für die Verkehrsplattform:
Peter Haibach