Salzburger Lokalbahn braucht vier barrierefreie Niederflur-Mittelteile
- Land Oberösterreich hat bereits 4 Millionen Euro finanziert, Salzburg ist säumig
- 4,8 Millionen Fahrgäste fordern barrierefreie Fahrzeuge
- Erfolgsstory als Musterkorridor muss sich fortsetzen
In die Lokalbahnstrecke Salzburg – Lamprechtshausen (S1) und weiter von Bürmoos nach Ostermiething (S11) wurde in den letzten Jahren viel investiert, was vor allem dem Land Oberösterreich und deren Gemeinden zuzuschreiben ist:
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Verlängerung der Strecke von Trimmelkam nach Ostermiething
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Neubau der Haltestelle Gut Wildshut
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Finanzierung von vier niederflurigen Mittelteilen für Lokalbahn-Triebwagen
Das Land Salzburg hat sich bis dato trotz steigender Fahrgastzahlen bezüglich Finanzierung von P & R-Plätzen und Neubau von Bahnhöfen (mit Ausnahme von Lamprechtshausen) sehr zurückgehalten. Insbesondere wurden seitens des Landes die vier niederflurigen Mittelteile für die Lokalbahn-Triebwagen weder bestellt noch wurde eine Bezahlung in Aussicht gestellt, was seitens des Landes OÖ auf Unmut stößt.
Für einen barrierefreien Zugang sind noch vier Niederflur-Triebwagen erforderlich. Nachdem der Ankauf neuer Triebwagen nicht zu finanzieren ist, hat sich der Einbau von Mittelteilen sehr bewährt:
• Behindertengerechter Einstieg von Kindern des Sonderpädagogischen Zentrums in Oberndorf
• Barrierefreier Einstieg für die vielen älteren Menschen der Seniorenheim von Oberndorf und Bürmoos
• Problemloser Einstieg der Rad-Pendler und Rad-Touristen aus dem angrenzenden Seengebiete wie Höllerer- und Holzöstersee, aber auch aus Bayern
Besonders gravierend ist die tägliche Zunahme der Fahrgastzahlen durch die Schaffung neuer Wohnsiedlungen in Bürmoos und Oberndorf, sodass kaum noch Sitzplätze für alle Fahrgäste vorhanden sind.
Die Verkehrsplattform appelliert an Stadt und Land Salzburg, mit vereinten Kräften die nötigen 4 Millionen Euro für die vier niederflurigen Mittelteile aufzubringen. Im Falle der Finanznot des Landes wäre es ratsam, Dividenden-Erlöse der Salzburg AG für die Mittelteile zu verwenden, statt so wie im Vorjahr Finanzmittel in die Salzburger Messegesellschaft zu stecken. Die Fahrgäste, aber auch die Stromkunden des nördlichen Flachgaues haben ein größeres Anrecht auf Dividenden der Salzburg AG als der Sanierungsfall Messe.
Die Erfolgsstory der Salzburger Lokalbahn (SLB) muss sich fortsetzen: Durchgehender Halbstunden-Takt von 5.00 – 24.00 Uhr, Viertelstunden-Takt zu den Hauptverkehrszeiten mit Eilzügen, NachtExpress an Wochenenden bis 2.00 Uhr früh haben die Fahrgastzahlen auf jährlich fünf Millionen explodieren lassen. Die SLB ist damit „DER“ Musterkorridor Salzburgs.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach