Umweltverträglichkeitsprüfung bei Salzburgs Altstadt-Garagen-Erweiterung unumgänglich
- Menschen dieser Stadt werden durch eine höhere Schadstoffbelastung belastet
- Verbindliches Nutzungskonzept ist Voraussetzung
- Altstadt-Marketing Autofixierung wenig weitblickend
- Wo bleibt das Ziel der Verkehrs-Reduktion?
Die Absicht der Stadt Salzburg, im Mönchsberg (nahe der Altstadt) neben den 1.300 Parkplätzen noch weitere 700 zu errichten, muss kritisch hinterfragt werden.
Faktum ist, dass sich dadurch die Parkgaragen-Dichte in der Stadt weiter erhöht und noch mehr Autos in der Stadt „geschachtelt“ werden können. Salzburg hat nach Wien die größte Parkgaragen-Dichte aller Landeshauptstädten, die in jüngster Zeit noch durch Parkgarage bei den "Barmherzigen Brüdern" erweitert wurde, beim Landeskrankenhaus soll eine mit c.a. 1.000 Stellplätzen gebaut werden.
Dieses Mehr an Kapazität führt zu immensen Mehrbelastungen der Straßenanrainer in den Stadtteilen Riedenburg und Maxglan. Müsste es nicht Ziel des Salzburger Gemeinderates sein, durch Maßnahmen mit den Umlandgemeinden die Anzahl der Autos zu minimieren, z. B. durch „P & R“-Plätze in den Gemeinden, durch Kombi-Tickets Hotelübernachtung und SalzburgCard, durch Zwei-Euro-Tagestickets wie im Tennengau, u.a.? Die Aussage von Inga Horny, Altstadtmarketing, die Erweiterung der Mönchsberg-Garagen sei für den Lebensnerv der Stadt notwendig, zeigt deren Autofixiertheit auf und wenig Bereitschaft, umzudenken (s. SN 11.9.2013).
Das Mindeste müsste es doch sein, dahingehend einen nachvollziehbaren Nutzungs-Plan vorzulegen, z,B. die Oberflächen-Parkplätze im selben Ausmaß zu reduzieren. Die Ankündigung, im Stift St. Peter wolle man den Innenhof freibekommen, Anrainer-Parkplätze in der Fußgängerzone würden entfallen, ist weder konkret noch verbindlich. Es müssen konkretere und verbindlichere Maßnahmen sein, z. B. Freihalten der Hofstallgasse vor dem Festspielhaus, autofreie Zone vom Neutor bis zum Anton-Neumayr-Platz und Haus der Natur u.a.
Solange es da keine verbindlichen Zusagen und Nutzungsplan gibt, ist zu befürchten, dass die angrenzenden Stadtteile durch ein Noch-Mehr des Autoverkehrs massiv belastet werden. Immerhin steigt die Garagen-Kapazität um 50 %, das hat sehr wohl Auswirkungen auf die Schadstoffentwicklung in der Stadt und damit auf die Gesundheit der Menschen. Fazit: Eine Umweltverträglichkeits-Prüfung ist unumgänglich. Faktum ist, dass sich damit die Stadt Salzburg ihrem Ziel, den Autoverkehr in der Stadt reduzieren zu wollen, nicht gerecht wird.
Für die Verkehrsplattform:
Peter Haibach