Wann werden die Salzburger Festspiele ökologisch?
• Besucher der Festspiele haben ein Recht auf ein „Schönstes Pausen-Foyer der Welt“
• Umfrage würde satte Mehrheit für autofreies Pausen-Foyer ergeben
• Warum nimmt die Festspielleitung die Schadstoffbelastung der Gäste in Kauf?
• Salzburger Gemeinderat muss handeln
Was sich da dieser Tage wiederum am „Schönsten Pausen-Foyer der Welt“ (Zitat Clemens Holzmeister) in der Hofstallgasse an Auto-Manie abspielt, ist unfassbar. Selbst bei dichtesten Pausen-Gedränge vor dem Festspielhaus (gestern abends 20.00 Uhr bei „Gawein“) musste die Polizei Unmenschliches leisten um den vielen Autos (Audis und Taxis) Vorrang zwischen dichten Menschentrauben zu gewähren. Am Rand noch immer die von der Festspiel-Leitung initiierten Tafeln „Polizei - Fahrräder abstellen verboten“. Seinen eigenen Augen scheint man dann nicht mehr zu trauen, wenn vormittags eine Limousine mit der Aufschrift „Schloß Fuschl“ vorfährt, von der Polizei vor dem Festspielhaus mitten am Platz in Position gebracht wird, Fußgänger und Radfahrer müssen weichen.
Man fühlt sich ins Mittelalter versetzt, wo prächtige Kutschen vorfuhren und das Volk gar keinen Zutritt zum Platze hatte. Was bewegt die Festspielleitung wirklich? Ist es das Geld der Sponsoren, ist es das eigene Selbstverständnis, ein Staat im Staat zu sein?
Mittlerweile zeigt sich viel Prominenz auf Fahrrädern und zu Fuß. Wer braucht eigentlich noch dieses Auto-Geprotze? Es erschiene doch zumutbar, dass alle Festspielgäste – mit Ausnahme Gehbehinderter - ihren Weg in die nächste Gasse oder in die Mönchsberggarage finden. Eine Umfrage unter den Festspielgästen – selbst bei Prominenten – würde eine satte Mehrheit für ein autofreies Pausen-Foyer“ ergeben!
Es ist ein Rätsel, welchen Mehrwert die Festspiele darin sehen, Festspielgästen dadurch auch noch einer geballten Schadstoffbelastung auszusetzen. Es war schon ein mühsames jahrzehntelanges Unterfangen, dass die Festspielleitung der Regelung „Festspielkarte = Busticket“ zustimmte. Wenn die Festspiele diesen ökologischen Sprung selbst nicht schaffen, muss der Salzburger Gemeinderat Klartext reden und eine entsprechende Regelung treffen – und sich nicht nur als Promi bei den Festspiele repräsentieren.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach